Flyer2015
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Biosecurity

Was versteht man unter “Biosecurity”?

Wir freuen uns, dass unsere Alpakashows Nordwest von Alpakas aus dem Norden, Westen, Osten und Süden Deutschlands besucht wird. Jedoch kann so ein Zusammentreffen auf einen so engen Raum aus verschiedensten Farmen und Regionen auch Gefahren bergen.

Da viele Alpakas aus unterschiedlichen Beständen zusammen kommen, ist es zum Schutz der Gesundheit aller Teilnehmer von großer Bedeutung, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, die ein Ansteckungs- und Erkrankungsrisiko minimieren.
Kind und Alpakas
Als erstes wird selbstverständlich von jedem teilnehmenden Alpaka eine Blutuntersuchung auf BHV1 und Brucellose (das sind bekannte Tierseuchen) verlangt und vor dem Abfahren vom heimatlichen Hof erfolgt eine Untersuchung durch den Amtstierarzt. Er bestätigt dem Besitzer und den Showausrichtern schriftlich, dass im Bestand des Alpakabesitzers keine ansteckenden Erkrankungen vorliegen und die teilnehmenden Alpakas gesund sind. Auch verbessert es die Belastungsfähigkeit der Tiere, wenn sie in den 2-3 Wochen vor der Show noch einmal entwurmt wurden.

Weil die Teilnahme an einer Show durchaus eine Belastung für die Tiere sein kann, sollten sie meist je nach Alter in Gruppen zu mindestens 2 Tieren zusammengestellt werden ( Alpakas sind ja bekanntlich Herdentiere.  Ausnahmen bilden evtl. manche Deckhengste). Sie sollten auf der Show ihr bekanntes Futter bekommen und ständigen Zugang zu gutem Heu und frischem Wasser haben.

Auf der Show werden vielerlei Vorkehrungen getroffen, die verhindern sollen, dass Tiere aus unterschiedlichen Beständen miteinander in engen Kontakt kommen:

Tiere unterschiedlicher Bestände werden deutlich voneinander getrennt, z.B. durch hohe Trennwände, dazwischen geschobene Ausstellerstände oder auch durch breite Gänge. Befreundete  Alpaka-Farmen, die ausdrücklich einen engeren Kontakt zu bestimmten Farmen erlauben oder sogar gewünscht haben, werden selbstverständlich nicht drastisch getrennt. Mit einem Einbahnstraßensystem wird ein direktes Aufeinandertreffen von Tieren vermieden und die Tierführer gebeten, die Pfeilrichtung unbedingt zu beachten.

SuriIn der großzügigen Showarena werden die einzelnen Klassen auf 10 Alpakas begrenzt, so dass reichlich Platz für große Abstände zwischen den Tieren gegeben ist. Im Vorring werden Boxen aus Absperrgittern erstellt, die die wartenden Tiere voneinander trennen sollen.

Um unnötige Wartezeiten zu vermeiden, geben in den Hallen verteilte Ringpläne die ungefähren Zeiten bekannt und Durchsagen rufen die aktiven Ringe auf.

Die Zentralhallen sind regelmäßig und häufig Gastgeber von Tierveranstaltungen, so dass die Einrichtungen, Böden, Wasser usw. streng kontrolliert und von optimaler hygienischer Qualität sind.

Jeder Besitzer ist bestrebt, einen guten Eindruck auf die Besucher zu vermitteln. Er wird seine Boxen so sauber erhalten, dass nicht nur ein guter optischer Anblick entsteht, sondern auch keine Exkremente seiner Tiere z.B. in die Gänge oder Nachbarboxen gelangen können. Dafür hat sich bewährt, innerhalb der Box einen Teppich zu verlegen (günstig in Baummärkten zu bekommen), unter den eine Lage aus Holzpellets kommt, die den Urin der Tiere aufnimmt. (Am Ende der Show können benutzte Materialien kostenfrei entsorgt werden)

Die Halle ist bei großer Kälte beheizt, so dass die Alpakas keine weitere Einstreu benötigen.

Hochwertiges Heu wird zur Verfügung gestellt, kann aber auch mitgebracht werden. In der Halle verteilt finden sich mehrere (kalte) Trinkwasser-Entnahmestellen, die entsprechend gekennzeichnet sind. Bitte ausschließlich dieses oder selbst mitgebrachtes Wasser für die Alpakas verwenden.

An mehreren Stellen liegen Teppiche in den Gängen, die mit einem hautfreundlichen Desinfektionsmittel getränkt sind. Beim Betreten werden die Schuhe der Besucher, Aussteller und Tierführer ebenso desinfiziert wie die Sohlen unserer Alpakas. Einige Alpakas werden erst diesen Teppichen nicht „trauen“, so dass es anfangs etwas Ãœbung benötigt, damit das Alpaka über diese komisch riechenden Teppiche läuft.

Ein großes Unsicherheitspotential bieten derzeit die Importe von Alpakas aus Großbritannien auf das europäische Festland, denn bisher gibt es keine zuverlässige Möglichkeit, mit Tuberkulose potentiell infizierte Tiere zu erkennen. In Groß-Britannien, insbesondere der SüdWesten, hat schwer mit der bovinen TB (Rinder-Tuberkulose) zu kämpfen. Im Gegensatz dazu ist Deutschland seit vielen Jahren Tuberkulose frei.

Nach britischen Beobachtungen erkranken Alpakas nach einer Ansteckung relativ schnell, sind also keine Jahrelang-Überträger. Aus diesem Grund haben die deutschen Vereine vor längerem eine kontaktfreie Zeit von 12 Monaten zu Tieren aus Großbritannien bzw. zu Tieren, die einen Kontakt zu Tieren aus Großbritannien hatten, als Sicherheitsabstand eingeführt.

Diese Regelung haben wir selbstverständlich auch für die Alpakashow Nordwest übernommen.

Was bedeutet das genau? Nora

Auf der Alpakashow NordWest dürfen Alpakas teilnehmen, die aus Farmen stammen, die keinen Kontakt mit Tieren aus Großbritannien in den 12 Monaten vor der Veranstaltung hatten. Sie dürfen außerdem keinen Kontakt (z.B. auf Showveranstaltungen, durch Bedeckungen) mit Betrieben gehabt haben, in die in den vergangenen 12 Monaten vor der Show Alpakas aus Großbritannien importiert wurden. Da es sich bei dem Erreger Tuberkulinum bovinum um einen sehr ansteckenden Keim handelt, ist es möglich, dass auch indirekte Kontakte und noch nicht erkrankte Alpakas zur Weiterverbreitung beitragen.

Zum optimalen Schutz der Zuchtbetriebe, die an unseren Veranstaltungen teilnehmen, müssen wir sicherstellen, dass die Aussteller und ihre Alpakas vor einem Ansteckungsrisiko bewahrt werden, so gering es auch immer sein mag („man schnallt sich ja auch an“). Zur Bestätigung haben die teilnehmenden Aussteller eine entsprechende Züchtererklärung zu unterzeichnen, ohne die sie nicht teilnehmen dürfen.

Wir hoffen natürlich sehr, dass all diese Maßnahmen im Prinzip unnötig sind, weil es zu keinerlei Infektion gekommen ist bzw. kommen wird! Aber wie heißt es so schön: sicher ist sicher!